Köln-Sportdirektor Schmadtke: „Ich erwarte von den Spielern, dass sie sich ohne Angst ins Sandhausen-Spiel stürzen“


Köln-Sportdirektor Schmadtke: „Ich erwarte von den Spielern, dass sie sich ohne Angst ins Sandhausen-Spiel stürzen“
Bild: dfb.de
Ganz deutliche Worte hat 1. FC Köln-Sportdirektor Jörg Schmadtke nach dem äußerst dürftigen Auftritt des FC beim Gastspiel in Paderborn ausfindig gemacht.Nun nimmt der 49-jährige Macher gewohnt meinungsstark gegenüber dem „Express“Stellung zur derzeitigen Situation rund um den ambitionierten Zweitligisten.

„Wir nutzen die Zeit, die bisherigen Spiele zu analysieren und wollen die richtigen Schlüsse ziehen“

Schmadtke bezeichnete den 1. FC Köln in seiner derzeitigen Verfassung offen und ehrlich als „biedere Zweitligamannschaft.“ Es muss sich einiges verändern beim FC. Dies dürfte klar sein. Die Trainingswoche sollte eigentlich dazu genutzt werden, um intensiv an den vorhandenen Schwächen zu arbeiten, um im nächsten Heimspiel gegen den SV Sandhausen mit einer couragierten Leistung den ersten Saisonsieg einfahren zu können. Nun kommt die Länderspielpause jedoch dazwischen, die von Schmadtke nicht durchweg positiv bewertet wird: „Die Ansetzung der Länderspielpause ist nicht wirklich sinnvoll. Für die Erstligisten ist sie noch fragwürdiger als für uns. Aber wir nutzen die Zeit, die bisherigen Spiele zu analysieren und wollen die richtigen Schlüsse ziehen.“

Schmadtke-Stöger-Verhältnis: „Wir ticken ähnlich“

Über die Beziehung zu FC-Trainer Peter Stöger weiß Schmadtke folgendes zu berichten: „Den Austausch gibt es permanent. Das sieht man auch an unseren ähnlichen Aussagen. Wir ticken ähnlich.“ Wie bereits erwähnt, gibt es am kommenden Samstag das enorm wichtige Heimspiel gegen den SV Sandhausen. Der ehemalige Bundesligakeeper kennt das Profigeschäft zu gut, um auch wirklich einschätzen zu können, dass auch der mutmaßliche Abstiegskandidat ein besonders komplizierter Gegner sein kann: „Ich glaube, dass man heute niemanden mehr im Vorbeigehen schlägt. Das zeigen die Ergebnisse im Pokal. Man muss sein Spiel durchbringen, das ist immer kompliziert. Die werden tief stehen und auf Konter spielen. Ich erwarte von unseren Spielern, dass sie sich hundertprozentig und ohne Angst in dieses Spiel stürzen.“ Vor einer möglichen schlechten Stimmung nach der teils katastrophalen Leistung in Paderborn geht Schmadtke keineswegs aus: „Die Zuschauer werden genau beobachten wie wir auftreten. Wenn sie erkennen, dass wir das Spiel dominieren wollen, werden sie uns unterstützen.“

„Einen Saison-Start kann man frühestens nach sechs Spielen beurteilen“

Nach drei Begegnungen schon ein Zwischenfazit zu ziehen, hält Schmadtke sicherlich deutlich für verfrüht. Offen legt er jedoch auch den Finger in die Wunde, wenn er sagt: „Einen Saison-Start kann man frühestens nach sechs Spielen beurteilen. Was mir nicht gefällt, ist, dass wir Schwankungen im Spiel haben, und dass der eine oder andere Angst vor Fehlern in seinem Spiel hat.“ Auch gegen den reichlich unspektakulären Gegner des SV Sandhausen wird mit einer Kulisse von zumindest 45 Zuschauern gerechnet. Von einem zu großen Druck durch das Publikum ausgehend, glaubt Schmadtke keineswegs, wenn er sagt: „Wir müssen den J
ungs klarmachen, dass wir einen Marathon vor uns haben. Jedes Spiel ist eine Teilstrecke. Man darf dabei keinen Rucksack aufbauen. Man muss die Chancen sehen, nicht die Risiken.“

„Es geht immer um Gruppenprozesse, nicht darum einzelne Spieler in die Pflicht zu nehmen“

Von vielen Kölner-Fans wird Matthias Lehmann schon seit seinem Amtsantritt im Sommer 2012 extrem kritisch bewertet. Als einen möglichen Sündenbock sieht er den erfahrenen Mittelfeldspieler trotz konstant wenig überzeugender Leistungen jedoch nicht: „Ich habe schon den Eindruck, dass er hier ausgesprochen beäugt wird. Daher wird er in manchen Situationen vielleicht sensibler als er sein muss. Aber er ist Teil dieser Mannschaft wie jeder andere Spieler auch. Gegen Düsseldorf hat er einen gewichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir das Ding drehen konnten. So erwarte ich ihn in allen Spielen.“ Bewusst möchte er nicht einzelne Spieler in die Pflicht nehmen, wie er wie folgt begründet: „Das tue ich gar nicht. Es geht immer um Gruppenprozesse, nicht darum, einzelne in die Pflicht zu nehmen oder an den Pranger zu stellen. Der Trainer und ich werden immer bereit sein, die Spieler zu schützen.“ Zur Personalie Erwin Hoffer sagt er folgendes: „Er ist uns angeboten worden. Wenn wir geglaubt hätten, er wäre der fehlende Mosaikstein für unsere Gruppierung, dann hätten wir das auch gemacht.“

„Die Atmosphäre in Paderborn war erstklassig. Nur das Spiel von uns nicht“

Jahrelang hat er als Verantwortungsträger bei Hannover 96 in der ersten Bundesliga erfolgreiche Arbeit hinterlassen. Auf die Frage des „Express“, ob ihm die Erstklassigkeit fehlt, kann der gebürtige Düsseldorfer gewohnt schlagfertig argumentieren: „Wieso? Die Atmosphäre in Paderborn war doch erstklassig. Nur das Spiel von uns nicht.“ Und ihm scheint die neue Aufgabe in der Domstadt sichtlich zu gefallen, wie er deutlich macht: „Langweilig ist mir hier überhaupt nicht. Jeden Tag kommen neue Fragestellungen auf.“ Seit einigen Tagen steht auch der polarisierende polnische Nationalspieler Slawomir Peszko beim 1. FC Köln zur Diskussion. Zu dieser Thematik kann Schmadtke folgende Aussage zu abgeben: „Ich gehe fest davon aus, dass das diese Woche der Fall ist und er am Wochenende zur Verfügung steht. Ansonsten wird die Geschichte zugemacht. Klar ist: Der FC hat seine Hausaufgaben gemacht. Wir haben jetzt eine Frist gesetzt. Ansonsten ist das Thema Vergangenheit.“ Sicherlich muss der 1. FC Köln auf einigen Positionen im Mittelfeld noch auf dem Transfermarkt tätig werden, da zuletzt die Kreativarmut in diesem Mannschaftsteil nur allzu deutlich geworden ist. Dem fähigen Mann Schmadtke scheint aber ganz gewiss diesbezüglich etwas einzufallen.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Peter Stöger, Jörg Schmadtke
Datum: 14.08.2013 14:22 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-sportdirektor-schmadtke--„ich-erwarte-von-den-spielern--dass-sie-sich-ohne-angst-ins-sandhausen-spiel-stuerzen“-6935.html
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